Was hat Poltern mit Logopädie zu tun?

Vielleicht denken sie bei dem Wort Poltern an ein Lärm verursachendes Verhalten, ein geräuschvolles Hantieren mit Gegenständen. Es poltert z.B. der Weihnachtsmann im Treppenhaus.
Man könnte auch an ein lautes, stoßartiges Äußern von ärgerlichen Worten denken.
Das hat immerhin etwas mit Sprechen zu tun.

Tatsächlich ist Poltern eine Störung des Redeflusses, gekennzeichnet von wechselnder Sprechgeschwindigkeit mit zu schnellen Phasen, die dann oft undeutlich werden.
Die Unverständlichkeit für den Zuhörer wird noch durch das Verschlucken von Lauten oder Wortteilen verstärkt. Häufig fehlt auch der „rote Faden“ beim Erzählen.
Der polternde Mensch ist sich seines undeutlichen, unverständlichen Sprechens oft nicht bewusst, bzw. merkt erst durch die Reaktion des Gegenübers, dass seine Botschaft nicht verstanden wurde.
Das eigene Sprechverhalten wahrzunehmen und zu ändern fällt den Betroffenen nicht leicht.

Hier kommt die Logopädie ins Spiel.
Poltern ist eine von den Krankenkassen anerkannte Sprechstörung, welche von Logopädinnen diagnostiziert und therapiert werden kann.
Die Behandlung beginnt mit einer genauen Beobachtung des Sprechens der betroffenen Person.
Audioaufnahmen sind dabei sehr hilfreich. Diese ziehen sich durch die gesamte Therapie, ist doch eines der Hauptziele, dass polternde Menschen ihr Sprechen besser wahrnehmen.
Es wird die Geläufigkeit der Artikulation trainiert und ein kontrolliertes für den Gesprächspartner angenehmeres Sprechen.
Ein zu Grunde liegendes Motto könnte sein: „Der Sprecher ist verantwortlich dafür, dass das Gesagte von der Zuhörerin verstanden wird.“